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Warum Ihr Hund nicht aus Pfützen trinken sollte

Viele Hunde sind verrückt danach, auf ihren täglichen Spaziergängen aus Wasserpfützen zu trinken, um ihren Durst zu stillen. Hunde lieben Regenwasser – die schnelle Erfrischung in einer Pfütze ist eine willkommene Verlockung für unsere pelzigen Freunde. Besonders wenn es draußen warm ist, werden die Wasserpfützen zum Planschen und Schlabbern genutzt. Schließlich riechen sie nicht nur verdammt gut, sie schmecken auch viel besser als das oft chlor- und kalkhaltige “Menschenwasser”.

“Was ist, wenn mein Hund aus einer Pfütze trinkt?” Diesem Missverständnis begegne ich häufiger, wenn ich mal wieder den Spielverderber spielen muss und meinem Hund verbiete, das Wasser aus seinen geliebten Pfützen zu schlürfen. Was viele Hundebesitzer nicht wissen: Pfützen sind leider nicht so harmlos, wie sie scheinen. Warum und welche Gefahren darin lauern, erfahren Sie, wenn Sie weiter lesen.

Nährboden für Krankheitserreger

Breeding ground for pathogens

In Wasserpfützen lauern eine Vielzahl von Keimen und Krankheitserregern, die Ihren Hund krank machen können. Bei wärmeren Temperaturen bieten Pfützen und Tümpel nahezu perfekte Bedingungen für Bakterien, Parasiten und Algen, sich schnell zu vermehren. Aber auch im Herbst bleibt das Infektionsrisiko noch lange bestehen. Viele Krankheitserreger haben eine Überlebenschance von mehreren Wochen, auch in kaltem Wasser. Kleinere, stehende Gewässer sind ein wahrer Nährboden für Krankheitserreger. Je länger das Wasser “steht”, desto mehr Krankheitserreger sammeln sich dort an, und desto “gefährlicher” ist es, wenn Ihr Hund daraus trinkt und damit die “Krankmacher” direkt aufnimmt. Auch wenn unsere Hunde als Aasfresser in der Regel mit einigen Krankheitserregern gut zurechtkommen, sollte dieses Risiko trotzdem nicht in Kauf genommen werden. Eine Immunschwäche kann ausreichen, um den Erregern nicht mehr standhalten zu können. Besonders gefährlich sind die Erreger von Leptospira und Giardia.

Leptospirose

Leptospirosis

Leptospirose ist eine gefährliche bakterielle Infektionskrankheit, die unbehandelt zu schweren Leber- und Nierenschäden und sogar zum Tod des Hundes führen kann. Die Leptospira-Erreger werden hauptsächlich über den Urin von Ratten und Mäusen übertragen. Das Wasser aus Tümpeln und Pfützen ist die Hauptinfektionsquelle für unsere vierbeinigen Freunde! Vorsicht ist auch geboten, da Leptospirose zu den Krankheiten gehört, die von Hunden auf den Menschen übertragen werden. Beim Menschen können die Erreger eine Hirnhautentzündung und Organschäden verursachen. Frühzeitig erkannt, kann diese Infektion gut mit Antibiotika behandelt werden. Vergessen Sie nicht, sich regelmäßig beim Tierarzt impfen zu lassen!

Giardia

Giardia

Auch unsere Hunde können sich über das kontaminierte Pfützenwasser mit Giardien infizieren. Diese werden mit dem Kot der betroffenen Tiere ausgeschieden und übertragen. Diese winzigen Darmparasiten können mehrere Wochen im kühlen Pfützenwasser überleben. Auch hier ist dringend Vorsicht geboten! Giardien sind sehr ansteckend und können sowohl auf andere Tiere als auch auf Menschen übertragen werden, sofern diese mit dem Kot des infizierten Tieres in Kontakt kommen. Bestimmte Antibiotika oder Wurmkuren helfen, sie loszuwerden. Eine vorbeugende Impfung gibt es in diesem Fall nicht.

Auffangbecken für Schadstoffe

Collecting pool of pollutants

Und es geht noch weiter: Alle möglichen Gifte und Schadstoffe aus der Umwelt werden durch den Regen in die Pfütze gespült und dort wie in einem Auffangbecken gesammelt. Diese chemischen Rückstände sind lang: Dünger, Motoröl, Pestizide, Gülle, Benzin, Streusalz und vieles mehr. Es versteht sich von selbst, dass das alles nichts für den Magen des Hundes ist. Gerade in den Jahreszeiten, in denen viele Felder und Weinberge gedüngt und mit Chemikalien besprüht werden, ist besondere Vorsicht geboten.

Besser: auf Nummer sicher gehen

Better: play it safe

Der Gesundheit Ihres Fellfreundes zuliebe sollten Sie ihn davon abhalten, Pfützen und andere stehende Gewässer zu meiden. Unsere Hunde wissen nicht, dass dieses Wasser für sie schädlich sein kann – wir können es ihnen leider nicht erklären. Trotzdem ist es unsere Aufgabe, sie im Auge zu behalten und sie vor solchen Gefahren zu schützen. Bei längeren Fahrten oder an heißen Tagen ist es sinnvoll, zu Hause eine Trinkflasche mit frischem Wasser zu füllen und diese dem Hund unterwegs als Alternative anzubieten. Für Hunde, die Regenwasser absolut lieben, können Sie auch zu Hause einen Behälter aufstellen, um das Regenwasser direkt aufzufangen und frisch (!) anzubieten. Wenn die Umgebung es zulässt, können Sie auch an größeren Gewässern mit Zu- und Abfluss oder fließendem Wasser vorbeigehen, aus denen Sie Ihren Hund mit gutem Gewissen trinken lassen können. Sie gelten als risikoarm, und Sie müssen sich keine Sorgen machen.

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